Neujahr & Karneval
Silvester und Neujahr sind das Startzeichen für den Karneval – eine Zeit ungetrübter Unterhaltung und unzähliger Tanzveranstaltungen. Ein schöner Brauch sind Pferdeschlittenfahrten, die Jahrhunderte lang eine Domäne des polnischen Adels waren. Damals fuhr eine Reihe einander folgender Pferdeschlitten (Kulig) von Hof zu Hof, wo überall eine üppige Bewirtung wartete. Die heutigen Schlitten haben ein viel bescheideneres Programm.
Die winterlichen Fahrten enden meistens mit einem Schmaus am Lagerfeuer, wo es gebratene Würste, Fleisch oder das traditionelle Gericht Bigos gibt.
Der letzte Donnerstag des Karnevals heißt in Polen „fetter Donnerstag“, an dem alle Polen Berliner Pfannkuchen (pączki) essen. Die braunen, in heißem Fett gebackenen Hefeteigkugeln sind mit Konfitüre oder Eierlikör gefüllt. Auch Liebesschleifen (faworki) haben an diesem Tag Konjunktur. Diese dünne Teigstreifen werden in der Mitte eingeschnitten. Dann zieht man ein Ende durch den Schlitz, bäckt sie in Fett und überstreut sie mit Puderzucker.
Der Karneval endet in der Nacht vom Faschingsdienstag zum Aschermittwoch mit einer großen Faschingsfeier, die in Polen auch „Heringsfeier“ genannt wird, da an diesem Abend Hering in verschiedensten Varianten serviert wird – eine Ankündigung der nahenden Fastenzeit.